Urlaub, Kulturtag, Heimattreffen 2014 und vieles mehr

Von Gerlinde und Heinz Dörner

Liebe Freunde, wem geht es nicht auch so wie uns? Da plant man über ein halbes Jahr hinweg für ein Ereignis, ein zweites kommt hinzu und damit dann Terminvereinbarungen, die zum Jahresende veröffentlicht werden müssen. Und siehe da, die Druckerschwärze im Nachbarschaftszeichen ist noch nicht trocken, gibt es bereits Terminverschiebungen. Die zwar auf den ersten Blick nicht dramatisch erscheinen und als Sonderbeigabe zeitlich noch in die Ausgabe reinpassen, diese aber wiederum die Vorabsprache mit einigen Teilnehmern durcheinander wirbelt. Und wäre es damit nicht genug, flattert ein Angebot – besser gesagt plimmt eine E- Mail auf – mit der Zusage einer erheblichen finanziellen Unterstützung, sollte in Meschendorf im feierlichen Rahmen – hieße Trachtenträger und eine nicht zu geringe Zahl als Besucher - eine Buchpräsentation in der renovierten Kirchenburg stattfinden. Wohl auch weil diesem Dorf über 27 Seiten dieses Buches gewidmet seien, und der Bischof persönlich dem beiwohnen werde. Diese Schlagwörter erhebliche finanzielle Unterstützung, Buchpräsentation mit Bischof sind verlockend und dazu der Kulturtag als Dorffest, das würde alles bis dato da gewesene in den Schatten stellen. Einziges Problem: Wie bekommt man alles zeitlich unter einen Hut, so dass es von der Mehrheit der Meschendorfer mitgetragen wird? Viele von Euch, die auf dem Fasching in Nürnberg waren, können sich bestimmt daran erinnern, dass wir Ehepaare und einzelne Personen bezüglich der Zusage zum Treffen in Meschendorf befragt haben. Die Liste damals ergab 40 Anmeldungen, davon waren 16 ungewiss. Dazu hatte der Vorstand 10 Personen des öffentlichen Lebens und 10 Kirchenmitlgieder der Diaspora Reps genehmigt. Diese Zahl hat sich nicht wesentlich verändert bis zwei Wochen vor dem Treffen. Dann überschlugen sich täglich die Zahlen, bis wir zur Festvorbereitung für 130 Personen aufdecken durften. Was zwar erfreulich war, aber auch große Mühen bei Besorgungen und Vorbereitungen kostete, weil der Vorstand angesichts der geringen Teilnehmerzahl vorab beschlossen hatte, alles in Eigenregie machen zu wollen. Dabei ist es dann auch geblieben und dank freiwilliger Helfer auch bestens gelungen. Hiermit schon mal einen herzlichen Dank an alle die selbstlos mitgeholfen haben.

Was war nun von dem bis dato da gewesene in den Schatten stellen übrig geblieben:
Die Buchpräsentation fand in Deutsch Weisskirch statt und somit verfiel die finanzielle Unterstützung.
Der Kulturtag Meschendorf als Dorffest fand keinen großen Anklang, weil er nicht beworben wurde, was sich dann auch an den Teilnehmern bemerkbar machte.
Herr Hellwig hat Verköstigungsmöglichkeiten und ein Blasmusikkonzert auf dem Tanzplatz organisiert, und die HOG hat durch ihren zugesagten Beitrag der offenen Kirchentüren und der gelungenen Ausstellung von Hermine Antoni den kulturellen Rahmen gestaltet.
Einziger Trost ist unser gelungenes Heimattreffen mit vielen positiven Bekundungen.
Bleibt uns für das nächste Fest in Meschendorf nur zu wünschen, dass wir dieses gemeinsam mit den rumänischen Dorfbewohnern organisieren und begehen werden.

Es hat viel Spaß gemacht, für unsere Landsleute, Gäste und Familien ein Fest zu organisieren, gemeinsam alles zu bewerkstelligen und zu feiern. Zum Klang der Blasmusik die Gäste zu empfangen und nach dem Gottesdienst im geschlossenen Marsch ins Festsaal zu marschieren. Das ist Nostalgie. Einem ökumenischen Festgottesdienst mit gleich vier Pfarren: Ortspfarrer Siegmar Schmidt, Stadtpfarrer Daniel Zikeli aus Bukarest, der Bischofvikar und Dekan des Kirchenbezirkes Kronstadt ist, Rumänischorthodoxer Pfarrer Munteanu aus Bodendorf und beisitzend der ungarisch-evangelische Pfarrer aus Sommerburg, beizuwohnen. Am Nachmittag dann ein Orgelkonzert mit zwei Organisten: Theo Halmen aus Schäßburg und Klaus–Dieter Untch aus Zeiden. Hochrangige Gäste wie: Hauptanwalt der ev. Kirche in Hermannstadt, Friedrich Gunnesch und Architekt Alfred Dahinten zu empfangen. Oder Menschen, die schon lange aus Meschendorf weggezogen sind und nie die Möglichkeit hatten, auf einem Treffen mit dabei zu sein, dieses zu ermöglichen. Ich spreche von Sofia Gooss,Haus Nr. 122, mit ihrem Sohn Jürgen, der sie aus Sinaia für ein paar Stunden zum Fest gebracht hatte. Sie hat sich sehr gefreut, und wir als Gemeinschaft hätten ihr nichts Schöneres bieten können.

Die besten und heimischsten Gefühle hatte man am Samstagabend, als im Saal gemeinsam gesungen und gelacht wurde – wie in früheren Zeiten - als Erika und Martin Gooss, ehemals Fogarasch, heute in Göppingen wohnend, alt bekannte Lieder einstimmten. Natürlich fehlten da auch nicht die anrüchigen Texte der Nachmitternachtsgesänge …

Am Montag fand die zur Tradition gewordene Friedhofsandacht mit Pfarrer Schmidt statt, an der doch recht viele Leute teilnahmen. Eine große Überraschung war eine Handvoll unserer Adjuvanten, die ihre Instrumente mitgenommen hatten, und bekannte Choräle zum Besten gaben. Leider erreichte uns die Nachricht vom Ableben, nach langer zehrender Krankheit, unseres Landsmannes Stefan Depner in Deutsch-Kreutz. Eine große Trauergemeinschaft aus Meschendorf samt Adjuvanten geleitete ihn zur letzten Ruhe und sprach seinem Sohn ihr Mitleid aus. Und so glich unser Besuch in der alten Heimat dem Lebenszyklus: Geburt (einer Idee)/Vorbereitung, Blüte des Lebens/Feiern und Abschied/Tod.

Und doch dürfen wir nicht vergessen!
Da waren auch 12 Jugendliche aus Deutschland, die teils mit den Familien, Großeltern und Freunden angereist oder nur zu diesem Fest eingeflogen sind. Und es war eine Freude zu sehen, wie viel Spaß sie hatten am allabendlichen Lagerfeuer, das Interesse einiger an Geschichte und Geschichten des Dorfes und an den Wanderungen in unberührter Natur, wo einem keiner entgegenkommt - man aber auch keinen nach dem Weg fragen könnte, sollte man sich verlaufen haben. Ich glaube die Ausflüge und Wanderungen in diesen recht dürftig erschlossenen Gebieten sind mit unter auch deswegen so interessant, weil eine gewisse Anspannung (Adrenalinpegel) recht hochgehalten wird durch eben diesen Orientierungszwang und das Nichtwissen über Gefahren, die tatsächlich eintreten können.

Leider war die Verweilzeit unserer Jugendlichen in Meschendorf zu kurz, um mit den rumänischen Jugendlichen Kontakte zu knüpfen. Insgeheim wünschte ich mir, dass sie aufeinender zugingen, und das nächstes Treffen auf Wunsch der Jugend stattfindet.

Wie Stolz können wir uns schätzen, dass unsere beiden Kinder wieder mal nach sieben Jahren dabei waren und den Freund der Tochter auch mitgenommen hatten. Das hat in dem Jahr Dank guter Planung und Kompromissbereitschaft gut geklappt. Gleiches haben wir auch von andern Jugendlichen vernommen. Ob das nicht ein guter Rat an Gleichgesinnte ist?

Nun mag sich so mancher fragen. Und wo war der Urlaub?
Ja, es gab Tage, die zum Besuch der Veranstaltungen im Rahmen der Kulturtage in den Nachbarorten genutzt wurden und Tage, die zur Wanderung und Kutschenfahrt geeignet waren, ansonsten alles zusammengenommen war es ein so genannter Aktivurlaub mit dem Schwerpunkt nun mal auf Aktivität.

Zahlreiche Fotos zu dem Bericht finden Sie hier und hier. Die Fotos sind auch unter der Rubrik "Fotoalben" zu finden.

Von Gerlinde und Heinz Dörner
e-Mail an Herrn Heinz-Georg Dörner